Blogbeitrag: Entspannt Englisch lernen mit der Birkenbihl-Methode

Englisch lernen ist anstrengend?

Hast du das bisher gedacht oder selbst erlebt? Denk mal an die Schule oder deinen letzten Kurs. Wie war das?

  • Hast du Vokabeln gepaukt, nur um sie dann gleich wieder zu vergessen?
  • Hast du langweilige Übungen machen müssen, die nichts mit deiner Situation zu tun hatten?
  • Hast du vielleicht sogar komplizierte Grammatik gelernt, die du doch nicht verstanden hast und somit auch nicht richtig anwenden konntest?
  • Hast du vielleicht sogar den Mut verloren, weil du dachtest, es liegt an dir, du bist halt nicht gut im Sprachen lernen?

Dann ist es an der Zeit mal etwas komplett Neues auszuprobieren. Versuch es doch einmal mit der Birkenbihl-Methode!

Vokabeln und Grammatik pauken sind verboten!

Das ist Vera Birkenbihls Grundsatz. Sie war eine großartige Lerntrainerin und hat den Begriff gehirn-gerechtes Lernen geprägt. Durch Forschung, eigene Versuche und Erfahrung mit vielen Lernenden war ihr klar:

Das herkömmliche Sprachenlernen wie es in der Schule und vielen Kursen praktiziert wird, funktioniert nicht!

Denn hier werden nur Wortpaare in Listen (evtl. mit unverständlichen Grammatik-Abkürzungen) gegenübergestellt. Du lernst z.B. “unfortunately = unglücklich” und “to be worth doing sth.” = es lohnt sich etwas zu tun. Zusammen mit 20 anderen solcher Gleichungen.

Aber was passiert hier?
  • Du bekommst diese Vokabelgleichungen erst gar nicht in deinen Kopf
  • Wenn du sie dir zunächst merken kannst, hast du sie nach einem Tag oder einer Woche bereits wieder vergessen
  • Du lernst nicht, wie du die Wörter mit anderen kombinierst und richtig in einem Satz verwendest

Das passiert, weil unser Gehirn nicht isoliert denkt, sondern assoziativ. Das heißt es möchte Verbindungen herstellen, Netzwerke und Kontexte aufbauen. Wenn es das nicht bekommt, stuft es das Gelernte als unwichtig ein und vergisst alles wieder.

Es liegt also ganz bestimmt nicht an dir, wenn das Sprachen lernen nicht funktioniert, sondern an der falschen Methode!

Wie kannst du es also besser machen? – Mit der Birkenbihl-Methode!

Und so funktioniert sie:

Schritt 1: Die Bedeutung der Worte verstehen (Dekodieren)

Dafür nimmst du dir einen englischen Text, den du interessant findest und der zu deinem Niveau passt, z.B. aus deinem VHS-Buch. Schau, dass er am Anfang nicht zu lang ist (z.B. nur einige wenige Sätze).

Unter jedes englische Wort schreibst du die WORTWÖRTLICHE deutsche Übersetzung. Die kannst du leicht nachschlagen.

So sieht das dann aus:

Ein englischer Text unter dem Wort für Wort die deutschen Bedeutungen stehen
Kommt dir komisch vor?
Ist doch schlechtes Deutsch?

Genau! Es ist komisch, weil es ANDERS ist. Und dass es schlechtes Deutsch ist, macht nichts, du sollst ja Englisch lernen. Deine Muttersprache kannst du ja.

Was passiert also hier?

  • Du siehst genau, wie die englische Sprache aufgebaut ist.
  • Du weißt, wie du z.B. “want to” richtig verwenden kannst.
  • Du lernst den Satzbau und die Grammatik gleich mit und zwar ganz unbewusst und ohne zu pauken.
  • Häufige Fehler, wie z.B. : *The most doctors (für: die meisten Ärzte) wird dir nicht mehr passieren, denn du weißt, dass man auf Englisch sagt: “Meisten von die Ärzte”.

Du willst die Birkenbihl-Methode gern ausprobieren, möchtest aber nicht selbst dekodieren?

Dann hol dir mein Schnupperpaket per E-Mail. Du bekommst ein pdf mit einem dekodierten Text und den Zugang zu einer mp3. Auch die Methode wird dir nochmal Schritt für Schritt erklärt.

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Schritt 2: Aktives Hören

Jetzt kommt ein weiterer genialer Teil der Birkenbihl-Methode!

Und zwar wirst du jetzt ganz einfach die Bedeutung der Wörter und die Aussprache lernen!

Was du tun musst:

Du hörst dir den Text an und liest Wort für Wort mit. Am besten gehst du mit dem Finger mit. Wenn du noch kaum Englisch kannst, dann lies nur die deutsche Zeile. Wenn du schon einiges verstehst, dann markiere die Wörter, die du noch nicht kannst, lies auf Englisch und springe nur bei den unbekannten Wörter auf das Deutsche.

Was dabei passiert: Durch das gleichzeitige Hören und Lesen verbindet sich die Aussprache der englischen Wörter automatisch mit der deutschen Bedeutung. Die Rechtschreibung ist in diesem Schritt noch nicht wichtig!

Also kein peinliches Gestammel, weil du die englische Aussprache nicht kannst oder falsch machst. Ganz im Gegenteil: Du wirst sprechen lernen fast wie ein Muttersprachler!

Das solltest du beachten:
  • Du brauchst unbedingt eine Audio-Datei des Textes, am besten als mp3. Moderne Lehrwerke liefern das grundsätzlich mit. So auch das von uns verwendete: Englisch üben – Hören und sprechen (Hueber)
  • Du benötigst einen Player, der das Audio in Endlosschleife abspielen kann. Im Kurs nutzen wir diesen mp3-player.
  • Dann solltest du auch noch die Abspielgeschwindigkeit verlangsamen, damit du entspannt zuhören kannst.

Das ist vielleicht ein kleiner Vorbereitungsaufwand der sich aber lohnt, da danach alles ganz relaxed geht.

Wie lang solltest du jetzt also aktiv hören?

Ganz einfach: Das aktive Hören ist “beendet“, wenn du jedes Wort ohne die Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung verstehst. Ab hier brauchst du diese Hilfestellung der Dekodierung nicht mehr und kannst dich ganz auf das Englische konzentrieren.

Schritt 3: Passives Hören

Hab ich vorher gesagt, das aktive Hören ist genial? Nun, das passive Hören ist eigentlich noch viel wundervoller!

Wie gehst du beim Passiven Hören vor?

Während du beim aktiven Hören bewusst zugehört hast und aktiv warst, hörst du beim passiven Hören NEBENBEI, also UNBEWUSST.

Wie das geht?

Du hörst einfach, während du ETWAS ANDERES machst. Den Text spielst du dabei in Endlosschleife leise ab.

Wie leise?

So, dass dich das Audio nicht von deiner eigentlichen Tätigkeit ablenkt.

Verstehst du jetzt, warum die Methode genial ist?

Du musst keine extra Zeit dafür aufwenden. Du kannst passiv hören, während du bügelst, kochst, Blumen gießt, Gymnastik machst oder mit deinem Hund spazieren gehst.

Ich z.B. begleite gern meinen Sohn auf Tennisturniere. Beim Zuschauen lässt es sich wunderbar passiv hören. Hier siehst du ein Foto von einem Turnier, wo es stark gewindet hat und kalt war. Mein Sohn hat in kurzen Klamotten gespielt und ich war eingemummelt.

Hier höre ich Finnisch beim Tennisturnier

Die Vorteile des passiven Hörens

1. Wir lernen wie ein Kind, das seine Muttersprache lernt. Bereits im Mutterleib hört es die Sprache und fängt erst mit ca. einem Jahr an, selbst zu sprechen. Es ist ständig von der Sprache umgeben, und lernt so, sie richtig auszusprechen und die korrekte Grammatik zu verwenden. Ganz ohne pauken. Indem du ganz viel passiv hörst, ahmst du diesen natürlichen Spracherwerb nach.

2. Auch wenn du wenig Zeit hast, kannst du diese Methode anwenden. Ist das nicht wundervoll? Die Ausrede: Ich komm einfach nicht zum Englisch lernen – ist Geschichte!

3. Du wirst schon bald Erfolgserlebnisse haben, denn wenn du während des unbewussten Hörens mal etwas “aufschnappst” wirst du schon schnell merken, dass du schon einiges verstehst. Das macht Freude und gibt Selbstvertrauen, Motivation und Zuversicht. Genau die Gefühle, die wir oft in der Schule nicht hatten und die wir so dringend brauchen, um erfolgreich Englisch zu lernen. Ich selbst merke meistens am 3. Tag des passiven Hörens (ich lerne ja grad Finnisch, wie es mir dabei geht, kannst du hier nachlesen), dass mir der Text immer vertrauter wird und es rauschen schon einige Finnische Worte des neuen Textes durch meinen Kopf.


Denk dran: Benutze die Endlosschleife deines mp3-players.

Wann du das passive Hören beenden kannst?

Das merkst du selbst! Irgendwann wird der Lektionstext wie zu einem Ohrwurm. Du wirst ihn bald auswendig im Kopf haben. Dann wird es Zeit mit dem 4. Schritt zu starten. Ich verwende mittlerweile meine Finnisch-Texte wie ein Mantra vor dem Einschlafen. Ich sag sie mir in Gedanken auswendig vor und irgendwann bin ich dabei eingeschlafen.

Schritt 4: Weitere Lernaktivitäten

Wenn du Englisch richtig mutig sprechen lernen willst, dann ist Schritt 4 unabdingbar. Er vermittelt die Fähigkeiten des Sprechens, Lesens und Schreibens auf Englisch. Hier verwendest du das Englische nun AKTIV!

Mit welchen Methoden kannst du Englisch aktiv üben?

Chorsprechen

Du hörst dir dabei den Text an und sprichst “im Chor” mit. Zunächst ist der Sprecher laut und du leise. Mit der Zeit stellst du die Lautstärke immer geringer um selbst lauter zu werden. Früher hat man durch Chorsprechen so Latein oder Griechisch gelernt. Diese Methode war tatsächlich gehirngerecht, wurde aber leider abgeschafft.

Lückenlesen

“Übermale” einzelne Wörter in deinem Text, z.B. die Nomen, Adjektive oder Verben und versuche, über die Lücken zu lesen. Diese Lücken kannst du auch nutzen, um die Rechtschreibung zu trainieren.

Rückdekodierung

Du löscht die englische Zeile aus der Dekodierung und versuchst, sie selbst wieder zu füllen. Das kannst du mündlich machen!

Rollenspiele

Mit deinem Lernpartner spielst du die Situation nach.

Du weißt nicht, wo du einen Lernpartner finden sollst? Schau gern mal auf meine Kursseite, bei einem laufenden Kurs kannst du jederzeit schnuppern. Viele meiner Teilnehmerinnen treffen sich zum gemeinsamen Üben auch außerhalb der Kurse.

Rechtschreibtraining

Mit Hilfe des Lückentextes, den du dir beim Lückenlesen erstellt hast, kannst du auch die Rechtschreibung üben. So gehst du vor:

  • Schau dir zunächst das Wort, das du lernen möchtest ganz genau an (auf der Vorlage ohne Lücken).
  • Dann schreibst du es ab und korrigierst es SOFORT.
  • Jetzt übst du nur mit Hilfe des Lückentextes die Schreibung, ohne das Wort noch einmal anzuschauen
  • Wichtig: korrigiere jedes Wort gleich, nur das ist gehirngerecht, denn dein Gehirn möchte eine Rückmeldung nach spätestens 3 Sekunden!

Wenn du die Schritte 1-4 durchführst so wie beschrieben, dann kannst du Englisch ganz entspannt lernen und mutig sprechen. Das kannst du alleine tun. Wenn du es ausprobieren möchtest, dann hol dir am besten dein Birkenbihl Schnupperpaket per E-Mail. Du bekommst ein pdf mit einem dekodierten Text und den Zugang zu einer mp3. Auch die Methode wird dir nochmal Schritt für Schritt erklärt.

Oder du machst es dir einfach, nimmst die Abkürzung und besuchst einen meiner Kurse. Gern kannst du schnuppern.

Ich freu mich, dich kennenzulernen und dir mit Hilfe der Birkenbihl-Methode zu vermitteln, wie einfach und entspannt Englisch lernen sein kann.

Hier findest du mehr Informationen zu Vera Birkenbihl:

  • Das hört sich ja wirklich toll an! Vielleicht hilft es meinem Sohn, leichter mit Englisch zurecht zu kommen. Wir werden es versuchen. Vielen Dank, liebe Frau Selig!

    • Liebe Frau Brugger, da sind bestimmt wertvolle und hilfreiche Tipps dabei. Da wünsch ich ihrem Sohn ganz viel Erfolg. Und bitte beachten: Nichts ändern, was schon klappt! Liebe Grüße!

  • Hey Diana, super interessanter Artikel. Das hört sich echt leicht an. Bei mir ist in den nächsten Jahren Rätoromanisch lernen dran. Das ist spannend und werde ich sicher ausprobieren. Ich freue mich schon auf Artikel über Sprachen mit Kinder lernen. Liebe Grüsse Jasmine

    • Oh das wird spannend, Jasmine. Da berichtest du mir dann, wie’s klappt. Ja das mit den Kindern könnte für dich auch interessant sein. Ich halt dich auf dem Laufenden!

  • Hallo Diana, das klingt ja gut. Das versuche ich doch auch mal, um mein Niederländisch noch eine Stufe höher zu bekommen. Ich habe da kein Lehrbuch mehr. Da muss ich dann kreativ werden :). Klasse Methode, macht sofort Sinn. Grüße, Anne

    • Hallo Anne, oh ja, da hab ich letztens was interessantes gesehen. Eine Szene aus einem Film, einer Serie, einem Sketch etc. „mitschneiden“ (zur Not über die Luft übers Handy) und dann kannst du damit die 4 Schritte umsetzen. Hab ich selbst noch nicht probiert, aber macht bestimmt Spaß, wenn du irgendeine Lieblingsszene hast. Oder etwas mit besonderem Wortschatz, z.B. ein Video übers Reisen. Viel Spaß und Erfolg damit!

  • Danke Diana! Das ist wirklich super einfach und verständlich erklärt. Ich bekomme richtig Lust auf deinen Kurs, denn dort erklärst du die Dinge bestimmt genau so toll!
    Das mit dem Dekodieren habe ich direkt „an meinem Sohn ausprobiert“, dem gefällt Englisch in der Schule nämlich nicht so. Und es funktioniert! Es bleibt viel besser hängen. Danke!

  • Wow, sehr interessant! Wusste gar nicht, dass es so viele bessere Möglichkeiten gibt, Sprachen zu lernen 👀
    Klingt nach Spaß – muss ich auf jeden Fall mal ausprobieren 😀

    • Hallo Anna, ja es macht wirklich Spaß. Ich lerne so ja grad Finnisch, es klappt wirklich leicht und entspannt. Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude dabei und lass mal hören, wie es klappt!

  • Großartiger Blogartikel. Da bekomme ich gleich richtig Lust Englisch zu lernen. Das hört sich gar nicht mehr nach „Arbeit“ an, sondern nach Spaß am Lernen, vor allem in einer Gruppe mit dieser genialen Methode.

    • Liebe Franziska, vielen Dank für dein liebes Feedback. Stimmt, in meinem Selbstversuch mit Finnisch merke ich auch, wie leicht es geht 🙂 Nur vermisse ich da die Gruppe…

    • Liebe Diana,
      Das ist wirklich ein toller Artikel und ein sehr interessantes Thema!! Du bringst den Lesern das Thema Englisch Lernen auf eine entspannte und lockere Art und Weise rüber und erklärst verständlich und interessant!!! Hat Spaß gemacht zu lesen.

      • Liebe Laura, freut mich, dass du den Artikel interessant findest. Vielleicht kannst du die Birkenbihl-Methode ja sogar mal für deine Schüler einsetzen. Vor allem für Schüler mit LRS eignet sich die Methode sehr gut.

  • Das ist sowas von gut erklärt liebe Diana wen ich nicht schon im Kurs wäre würde ich sofort dazu wollen.👌🧡

    • Liebe Birgit, vielen Dank für das Lob. Tatsächlich find ich sogar selbst, dass der Artikel gut gelungen ist (mein innerer Kritiker ist mal ganz still). Ich freu mich sehr, dass du in meinem Kurs bist und wir gemeinsam die Methode ausprobieren können.

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