1. Juli 2022

6 Kommentare


Sie lauern überall, diese fiesen und gemeinen Wörter. Solche, die man nicht aussprechen kann. Andere, die man sich einfach nicht merken kann. Welche, die komplett anders sind als im Deutschen. Sie machen unseren Kindern (und auch uns selbst) Englisch oft richtig schwer. Du kannst aber deinem Kind eine Waffe in die Hand geben, mit der es sich diesen Fieslingen mutig stellen kann! Es gibt nämliche Wege, wie man sich super komplizierte Wörter dennoch gut merken kann.

Wenig Lerntipps in der Schule

Kennst du das von deinem Kind? Im Englischunterricht lernt es Wörter wie table, easy, book und garden. Die kann es sich leicht merken. Aber dann gibt’s da auch noch towel, remember, necessary und vielleicht sogar apprenticeship. Was macht es mit denen? Vermutlich dreimal durchlesen, gleich wieder vergessen und Mut zur Lücke haben. Die Quittung kommt meistens prompt, in Form eines Vokabeltests, wo natürlich genau diese fiesen Wörter abgefragt werden. Und was passiert? Wieder eine 5! Das ist so schade, denn es geht auch anders! Deinem Kind muss nur jemand zeigen, wie man sich diese Vokabeln gehirn-gerecht merken kann. Nur das passiert meistens leider nicht im Unterricht.

Vera Birkenbihl ging es genauso.

Kennst du Vera Birkenbihl? Falls nicht, dann schau dir die Seiten an, die ich dir unter dem Blogartikel empfehle. Halt, nicht gleich schauen, du sollst ja erst mal MEINEN Artikel lesen, dann kannst du nachlesen, was für eine tolle Trainerpersönlichkeit sie war.

Kurz zusammengefasst: Sie kam mit dem deutschen Schulsystem nicht zurecht und dachte immer, sie wäre einfach zu dumm zum lernen. Bis sie in die USA zog, dort gänzlich anders beschult wurde und entdeckte, dass sie mit anderen Methoden in der Lage ist, ganz ganz viel zu lernen und auch zu behalten. In der Folge hat sie unzählige Lernstrategien selbst entwickelt und wurde zur Pionierin des gehirngerechten Lernens. Vera Birkenbihl hat sogar eine eigene Sprachlernmethodik entwickelt. Doch davon erzähle ich dir an anderer Stelle mehr.

Was können wir von Vera Birkenbihl lernen?

Ich verwende viele kreative Methoden von Vera Birkenbihl um leichter Vokabeln zu lernen. Vor allem, wenn ich Schüler mit Legasthenie unterrichte, dann sind diese Strategien oft das einzige Mittel, um sehr komplizierte Wörter überhaupt in den Kopf zu bekommen. Eine davon möchte ich dir hier vorstellen.

KAWAS helfen bei Vokabel-Fieslingen

Ein KAWA ist ein Kunstwort, das Vera Birkenbihl geprägt hat. Es bedeutet kreative Ausbeute von Wort-Assoziation. Das musst du dir jetzt aber nicht merken. Ich kann es mir auch nicht merken. Ist auch egal. Auf jeden Fall bedeutet es, dass du damit kreativ Vokabeln lernen kannst. Das heißt, es macht Spaß, geht leicht und bleibt lang hängen. Also genau das, was wir wollen, wenn wir entspannt Sprachen lernen möchten.

So erstellst du ein KAWA

Als erstes nimmst du ein Blatt quer und schreibst du das Wort in die Mitte, das du lernen möchtest. Am besten groß und bunt und vielleicht noch mit einem passenden Bild. Du kannst es mit der Hand machen und dazu malen oder auch auf dem PC und bei Google etwas passendes suchen. Ich hab mein Beispiel bei Canva gemacht.

Dann versuchst du, zu jedem Buchstaben ein Wort zu finden, das mit diesem Buchstaben beginnt und irgendetwas mit deinem Wort zu tun hat (Das ist dann die Assoziation). Wenn das Wort kurz ist, hast du weniger Buchstaben zur Verfügung. Das ist aber gar nicht schlimm, denn umso intensiver musst du das “Thema” durchdenken und dich mit dem Wort befassen.

Mit einem KaWa trainierst du die richtige Schreibung

Dadurch dass sich dein Kind zu jedem Buchstaben in der Vokabel ein passendes Wort überlegen muss, trainiert es die Rechtschreibung. Das ist viel intensiver, als wenn es die Vokabel nur schreiben würde. Auch der Abruf der richtigen Buchstaben beim Schreiben klappt leichter, weil dein Kind die assoziierten Wörter im Kopf hat. Freilich ist das ein großer Aufwand und hauptsächlich für „Vokabel-Fieslinge“ gedacht. Dann macht es aber auch Spaß, sich gemeinsam passende Wörter auszudenken. Dabei kann beim Essen die ganze Familie mitmachen und man vergisst, dass es überhaupt ums Lernen geht.

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Ein KaWa hilft dabei, ein Wörternetz aufzubauen

Wenn dein Kind mit Hilfe eines KaWas lernt, dann darf es Wörter assoziieren. Das liebt unser Gehirn. Es holt sie aus den Tiefen des Gedächtnisses an die Oberfläche. Sie können so viel aktiver gebraucht werden. Das Problem in einer Fremdsprache ist nämlich, dass wir meistens zwar viele Wörter verstehen, also passiv kennen, sie aber nicht aktiv gleich zur Verfügung haben, wenn wir sie brauchen. Durch diese „Wieder-Holung“ beim KaWa kann dein Kind diese Vokabeln nun viel leichter erinnern und schneller anwenden. Sie fallen ihm auch in Texten und Gesprächen schnell ein.

Außerdem sind die Vokabeln so miteinander vernetzt. Deshalb merkt sich dein Kind diese Wörter leichter.

Was mache ich anders als Vera Birkenbihl?

Bei einem klassisches KAWA beginnen die assoziierten Wörter immer mit dem Buchstaben des Wortes in der Mitte. Da das in der Fremdsprache oft schwer ist, weil man nicht immer einen großen Wortschatz hat, mach ich auch manchmal eine Art Kreuzworträtsel draus. Das heißt der Buchstabe kann sich irgendwo im Wort befinden. Außerdem füge ich gern Zeichnungen hinzu. Da aber schon Birkenbihl gesagt hat, dass man gern “kreativ schummeln” darf, denke ich, dass alles erlaubt ist, was hilft und Spaß macht.

Das ist mein KAWA zu dem Wort “towel”

Wenn du darüber nachdenkst, welche Worte damit zu tun haben, und wie du diese mit den Buchstaben verknüpfen kannst, dann wird sich dir der Begriff und die Schreibung langfristig ins Gedächtnis einprägen.

Welche Vokabeln fallen deinem Kind schwer?

Bestimmt hat dein Kind auch solche Vokabeln, die es sich ewig nicht merken kann. Die für immer in Fach 1 des Karteikastens bleiben. Welche sind es denn? Versuch es mal mit einem KAWA dazu und schick es mir gern. Oder komm in unsere kostenlose Facebookgruppe: “Mit Schulkindern Englisch lernen” und teile dein KAWA dort mit mir und einer netten Gruppe von anderen Eltern.

Du möchtest in den Ferien Vokabel-Lücken schließen? Das Ganze häppchenweise, spielerisch und entspannt, ohne dein Kind zu überfordern? Dann wirf mal einen Blick auf mein Mini-Training: Wegweiser durch den Vokabeldschungel. Momentan bekommst du 10 Euro Sommerrabatt. Klicke auf das Bild.

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Mehr Informationen zu Vera Birkenbihl und zu KAWAs

  • Hallo Diana, klasse Idee. Sprachelernen braucht viel mehr Kreativität. Egal, welche Sprache ich lernte: Präferierte Methode der Lehrer*innen war Auswendiglernen ;). Du zeigst, dass es da so viel mehr gibt. Toll.

    • Danke dir liebe Anne für deinen netten Kommentar. Ja, mit Kreativität macht’s gleich viel mehr Spaß und zwar Lehrern und Schülern 🙂

  • Das ist ein super Tipp, liebe Diana! Vokabel lernen ist immer ein großes Thema bei mir im LernCoaching. Und gut, wenn es Alternativen gibt zu dem üblichen zwei-spaltigen-System! Vielen Dank für Deinen Artikel!

    • Liebe Trixi, freut mich, wenn dir der Artikel gefällt. Ich bin grad noch dabei, ein Video dazu zu machen, das stell ich in die Gruppe sobald es fertig ist, werd es aber auch im Artikel verlinken. Das wird dir im Lerncoaching bestimmt auch noch sehr helfen.

  • Danke für den inspirierenden Blogbeitrag Diana.🙂

    Ich probiere die Methode mit dem Wörtern mal aus.
    COMPLIMENT VS. COMPLEMENT

    • Das ist eine super Idee, liebe Birgit. Da müsstest du ja eigentlich nur auf die unterschiedlichen Buchstaben i und e achten und damit dann Wörter überlegen, die zum jeweiligen Wort passen. Also für was machst du ein Kompliment (i) und was möchtest du ergänzen (complement). Sag mir, was du gefunden hast.

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