Vorschaubild. Links der Text. Weiße Schrift auf orangem Hintergrund: 5 Gute Laune Strategien für das Lernen in den Ferien. Rechts eine Frau in oranger Bluse die strahlend an einem Baum lehnt.

Die Ferien stehen vor der Tür. Dein Kind braucht Erholung. Es muss abschalten. Den Kopf frei bekommen. Die Schule war nochmal richtig anstrengend, mit vielen Prüfungen, Lernstress und Frust durch schlechte Noten.

Andererseits: Die Lücken sind so groß. Vor allem bei den Englisch Vokabeln. Während der Schulzeit kommt dein Kind gar nicht dazu, diese zu schließen, weil ständig neue Inhalte auf es einprasseln. Wiederholen klappt kaum. Jetzt in den Ferien ist mehr Ruhe und auch du selbst hast Urlaub und hättest mal richtig Zeit, dich mit deinem Kind entspannt zum Lernen hinzusetzen. Was also tun?

In den Ferien lernen oder lieber doch nicht?

Lernen in den Ferien kann für dein Kind vielleicht sinnvoll sein. Allerdings solltest du es unbedingt richtig anpacken, damit kein Lernfrust sondern Lernlust entsteht. Hier erfährst du, wie du das Lernen in den Ferien zu einem Vergnügen für dich und dein Kind gestaltest.

Gönne deinem Kind eine richtige Erholungspause

Dein Kind braucht Zeit, in der es sich wirklich erholen kann. Ohne auch nur an die Schule zu denken. Während der Schulzeit bauen sich Stresshormone auf.

Bis der Körper Stresshormone abgebaut hat, können bis zu 14 Tage vergehen.

Manchmal dauert es auch länger (gefunden bei Stern: Wieviel Tage wir zum Erholen brauchen).

Ein paar Wochen Pause? In den Sommerferien kein Problem!

Das ist dann super für die Sommerferien. Da ist eine richtige Pause von einigen Wochen ganz ohne Lernen also auf jeden Fall drin sein. Dann ist immer noch Zeit genug zum Üben

In den restlichen Wochen könnt ihr dann fit und erholt üben, wiederholen und vorbereiten. Vor allem für Kinder mit Lernschwierigkeiten wie Legasthenie kann das ratsam sein, dann starten sie gleich mit Erfolgserlebnissen ins Neue Jahr und die brauchen sie so dringend. Wenn du das deinem Kind vorschlägst, wird es auch eher bereit sein, mitzumachen.

Ich spreche immer wieder mit Eltern, die sehr motiviert und voller Tatendrang sind und mit ihrem Sohn oder ihrer Tochter jeden Tag in den Ferien üben möchten. Gehörst du auch dazu?

Da steckt auch ein guter Grundsatz dahinter. Nämlich lieber jeden Tag ein bisschen lernen als an wenigen Tagen ganz viel. Das ist auch richtig so. Aber zuerst musst du die Erholungszeit komplett ausklammern.

Denn sonst kann es auch sein, dass dein Kind blockiert, keine Lust hat, von Anfang an streikt. Und dann gibt es jeden Tag Streit, weil es keine Pause vom Lernstress sieht. Also geh es langsam an.

Was machen, wenn die Ferien kurz sind?

In Ferien, die nur ein oder zwei Wochen dauern, sollte sich dein Kind komplett erholen dürfen, da das Gehirn und der Körper diese Zeit brauchen, um den Stress abzubauen.

Das wäre ideal.

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Leider sieht der Schulalltag oft anders aus.

Eine Klassenarbeit direkt in der ersten Ferienwoche. Ein Referat, das das Kind halten muss und für das es gut vorbereitet sein möchte.

Hier ist es wichtig einen guten Plan zu machen. Damit nicht an den letzten 2 oder 3 Tagen mehrere Stunden am Stück gearbeitet werden muss. Das macht die ganze Erholung gleich wieder zunichte.

Besser ist es, häppchenweise zu lernen:

Zum Üben in den Ferien sind „Lernhäppchen“ am besten geeignet

Immer wieder werde ich gefragt, ob es gut sei, an einem Stück gleich länger zu lernen. Manchmal kommt man ja richtig gut rein und könnte dann 60 Minuten oder noch länger üben. Der Vorteil ist natürlich dass man das Gefühl hat, etwas geschafft zu haben. Außerdem sind die nächsten Tage dann vielleicht „frei“. Hier bin ich mir allerdings mit allen Lernexperten einig.

Häppchenweise üben ist sowohl für die Ferien als auch während der Schulzeit für dein Kind am besten geeignet.

Wie sind diese Häppchen zu verteilen?

Das hängt natürlich vom Übungsbedarf ab. Eine Möglichkeit könnte sein, z.B. 3-5 Mal in der Woche ca. 15 – 30 Minuten. Eine Rolle spielt auch das Alter deines Sohnes oder deiner Tochter. Davon (sowie von individuellen Voraussetzungen) hängt entscheidend die Konzentration ab. Wenn dein Kind nicht voll bei der Sache ist, macht das Üben in den Ferien erst gar keinen Sinn. 

Wie schafft ihr es, die Übungseinheiten einzuhalten?

Um eure Lernzeit nicht zu vergessen, koppelst du sie am besten an ein anderes Ereignis, das jeden Tag stattfindet. z.B. könnt ihr immer vor dem Zähneputzen, oder jeden 2. Tag nach dem Mittagessen lernen. So wird diese Handlung zum Auslöser für das Lernen. So wie die Gute-Nacht-Geschichte vor dem Einschlafen.

Lernen ist nicht gleich pauken.

Zusätzlich kommt es immer darauf an, was man lernt und wie man lernt und wie sich dein Kind dabei fühlt. Lernen muss ja nicht immer nur negativ besetzt sein und Stress und Druck bedeuten.

Lernen kann stressfrei geschehen und Spaß machen. Und so geht es:

Lerne mit deinem Kind in den Ferien spielerisch und entspannt

Ferien sind Ferien und in dieser Zeit soll dein Kind Spaß und keinen Stress haben. Es gibt so viele amüsante, entspannte und spielerische Wege, um (Englisch) zu üben. Keine Angst, das ist nicht schwer!

So könnt ihr spielend lernen

Eine wirklich einfache Variante ist es, ein Spielbrett zu benutzen, wie z.B. beim Mensch-ärger-dich nicht. Du kannst auch Spielvorlagen aus dem Internet herunterladen und ausdrucken, hier findest du ein Beispiel:

Dieses Spielbrett lieben meine Schüler um Vokabeln zu lernen – Was auf den Fröschen passiert, bleibt der Kreativität überlassen.

Dann fragst du dein Kind z.B. Wörter ab, wenn es das Wort richtig hat, darf es würfeln und die Anzahl der Augen vorziehen, wenn es falsch war, darfst du würfeln. Das ist kein großer Aufwand und kostet nicht viel mehr Zeit.

Ein anderes einfaches Spiel ist „Schiffe versenken.“ Damit kann dein Kind insbesondere die Rechtschreibung super trainieren.

Spielerisches Lernen in den Ferien bringt mehr Motivation

Ob du Vokabeln einfach nur abfragst oder mit einem Spiel verbindest macht so einen großen Unterschied in der Motivation aus. Dein Kind will einfach gewinnen und bemüht sich wirklich, das Wort richtig zu machen. Beobachte mal dein Kind, wenn du vorschlägst, ein Spiel zu machen. Da leuchten oft die Augen und mit dem Spaß ergibt sich dann der Erfolg von ganz alleine.

Wenn dich das Thema Motivation interessiert, dann lies diesen Blogartikel:

So motivierst du dein Kind zum Vokabeln lernen

Spielerisches Lernen heißt entspanntes Lernen

Für das spielerische Lernen spricht aber nicht nur die Motivation sondern auch der entspannte Zustand. Dabei kann das Gehirn mehr aufnehmen und auch Inhalte leichter und länger abspeichern.

Dein Kind lernt also mit mehr Freude, tut sich leichter und behält noch mehr dabei. Besser geht’s nicht, oder?

Ich rate dir also auf jeden Fall in den Ferien solche Übungsformen zu beginnen und zur Routine werden zu lassen. Dann könnt ihr das auch während der Schulzeit beibehalten und werdet dann auch erfolgreicher und harmonischer miteinander üben können.

Spielerisches Lernen ist kreativ

Dein Kind behält mehr Wörter im Kopf, wenn es kreativ lernt. Kreativ lernen bedeutet unter anderem assoziieren. Das heißt Wörter mit anderen verbinden, ein Wörter-Wissens-Netz anlegen. Das ist gehirn-gerechtes Lernen, da unser Gehirn nicht linear sondern assoziativ arbeitet. Mit kreativen Methoden kann man sich auch schwere Vokabeln gut merken. Wie das geht, verrate ich dir in diesem Blogartikel:

Kreativ Vokabeln lernen mit Kawas

Auch beim spielerischen Lernen ist ein Grundsatz wichtig, der oft vergessen wird:

Lass dein Kind beim Lernen mitbestimmen

Für jeden Menschen ist es wichtig, auf viele Dinge in seinem Leben ein bisschen Einfluss und Kontrolle zu haben. Das trifft auch auf deinen Nachwuchs zu. Wenn du dein Kind beim Üben mitbestimmen lässt, dann wird es freiwilliger lernten. Dein Kind kann folgende Dinge selbst auswählen:

  • Wochentage an denen ihr übt (die Anzahl der Tage pro Woche bestimmst du)
  • Die Uhrzeit zu der gelernt wird (in einem von dir festgesetzen Rahmen, z.B. zwischen 10 und 12 oder zwischen 16 und 18 Uhr)
  • Welches Spiel gespielt wird
  • Welche Inhalte wann wiederholt werden (du gibst 2 oder 3 vor: z.B. die Vokabeln von Unit 2 oder 3, diese oder jene Grammatik) und dein Kind trifft die Endauswahl.
  • Wer mit ihm übt (kann ja auch mal jemand anderes sein, vielleicht mal der Papa, die Schwester, die Oma…)
  • Vielleicht fallen dir ja noch mehr Dinge ein, schreib doch in die Kommentare…

Du wirst sehen, kleine Ursache, große Wirkung. Mit wenig Aufwand wird dein Kind wesentlich lieber mit dir üben.

Hast du es bemerkt? Der Trick bei der Mitbestimmung ist:

Gib deinem Kind zwei oder drei Alternativen vor.

So setzt du immer noch den Rahmen und hast auch selbst noch die Kontrolle.

Dabei solltest du folgendes immer beachten:

Lobe und motiviere dein Kind

Eigentlich weißt du das. Aber im Stress und Schulalltag gerät es unbewusst in Vergessenheit. Und dann passiert dir das, was so vielen Müttern passiert: Du bist weniger liebevoll und geduldig als du sein würdest, wenn alles entspannt wäre. Doch denk doch mal an Folgendes:

In der Schule wird dein Kind oft demotiviert

Dein Kind bekommt in der Schule genug negatives Feedback. Allein die Rotstiftkorrektur in seinen Proben reicht schon aus um ihm zu sagen: Das kannst du nicht, du bist schlecht, du bist nichts wert. Umso wichtiger ist es, dass du ihm jeden kleinen Fortschritt und jeden noch so kleinen Erfolg zurückmeldest. Und ein Fortschritt kann schon sein, dass es sich überhaupt auf das Üben einlässt.

Sende positive Beziehungssignale aus

Bitte versuche in den Ferien ausschließlich positiv auf den Kind zu reagieren, wenn ihr beim Lernen seid. Das heißt nicht, dass du es über die Maßen loben musst. Ein Lächeln, ein Nicken mit dem Kopf, kurz in den Arm nehmen, das kann schon reichen, um deinem Kind zu zeigen, dass Üben mit Mama oder Papa eine schöne Sache ist.

Wenn das in den Ferien gut gelingt, dann kannst du dieses Verhalten auch in die Schulzeit mit hinüber nehmen. Beobachte dich einfach selbst und schau wie dein Kind darauf reagiert.

Denn für jedes Kind ist das Wichtigste im Leben: die Sicherheit, dass seine Eltern es lieben, dass sie es wertvoll finden, unabhängig von seinen Noten, ihm vertrauen und hinter ihm stehen. Zeig das und dein Kind wird es dir zurückgeben mit einer harmonischen Lerneinheit und einem Strahlen in seinen Augen!



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